Ubuntu Namibia e.V.
Ubuntu Namibia e.V.

Förderprojekt beim BMZ für die San

Oktober 2017

Hansgeorg Thiele und Winfried Jäger nehmen an einem 2-tägigen Seminar von Bengo (Betreuungsorganisation für Projekte privater Träger entwicklungswichtiger Vorhaben privater deutscher Träger in Entwicklungsländern vom BMZ) teil, um die Voraussetzungen für die Beantragung von Fördergeldern beim BMZ zu erfahren.

November 2017

Antragstellung zur Anerkennung von Ubuntu Namidia e.V. als Träger für die Durchführung von entwicklungswichtigen Vorhaben privater deutscher Träger in Entwicklungsländern vom BMZ.

Januar 2018

Projektreise von Ubuntu Namibia e.V. zu unseren Projekten in Namibia (Teilnehmer: Susanne Schäfer, Roland Schäfer, Lily Taylor, Hansgeorg Thiele, Gudrun Thiele, Winfried Jäger, Johanna Jäger, Claudia Gack, Annemarie Gack).

 

Während dieser Reise wurden insbesondere mit den San in Tsumkwe gemeinsam mit unserer Partnerorganisation TUCSIN aus Windhouk die Themen für weitere Projekthilfen diskutiert und für ein erstes größeres Förderprojekt von Ubuntu für die San ein Projektantrag an das BMZ für die Verbesserung des Einkommens der San aus neuen touristischen Aktivitäten  identifiziert.

Februar 2018

 

Anerkennung von Ubuntu Namibia  e.V. durch das BMZ als Träger für die Durchführung von entwicklungswichtigen Vorhaben privater deutscher Träger in Entwicklungsländern.

 

Ausarbeitung des Antrages an das BMZ durch Winfried Jäger und Hansgeorg Thiele und Einreichung beim BMZ.

Mai 2018

Der Antrag wurde genehmigt, so dass mit dem Projekt am 01.06.2018 begonnen werden konnte.

Inhalt des Antrags:

 

Verbesserung der Einkommenssituation für die San im Nyae Nyae Gebiet um Tsumkwe.

 

Zur Durchführung solcher Projekte benötigen wir eine gemeinnützige Organisation im Empfängerland (lokaler Projektträger), die das ganze Projekt ausführt.

Hierzu haben wir die Zusammenarbeit mit Tucsin in Windhuek vereinbart.

Unser lokaler Projektträger Tucsin:

 

TUCSIN, The University Centre for Studies in Namibia ist eine gemeinnützige Bildungs-Stiftung. Sie wurde 1978 als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation (NGO), als sog. Trust gegründet. TUCSIN ist die erste Nicht-Regierungsorganisation, deren Gründer unterschiedlichen ethnischen Gruppen angehören. Die Satzung definiert folgende institutionellen Ziele:

  1. Förderung der akademischen Ausbildung von Namibianern;
  2. Durchführung, Förderung und Koordinierung wissenschaftlicher Studien in Namibia;
  3. Unterstützung von Projekten, die zur Entwicklung Namibias beitragen.

2014 beschloss TUCSIN die örtliche Tsumkwe-Country-Lodge (Tsumkwe, Otjozondjupa Region) zu übernehmen. Strukturell wird TUCSIN Tsumkwe (Hospitality and Training Centre mit Lodge, www.tsumkwe-lodge.com) separat von TUCSIN geführt als sog. Company 21, als Non-Profit Organisation mit eigenem Vorstand. Laut Gründungsurkunde sind die Hauptzwecke dieser Non-Profit-Organisation u. a. die Förderung und Entwicklung der San-Kultur, der Gastfreundschaft, des Tourismus und der Bildung, des Transports von Touristen und Schülern/Studenten, der Herstellung und des  Verkaufs von Kunstartikeln. Eine Section 21 Company bedeutet, dass Einkommen und Vermögen ausschließlich für die Förderung der Hauptzwecke der Organisation verwendet werden dürfen.

Der Wirkungsbereich von TUCSIN bezieht sich auf ganz Namibia. Durch die Übernahme der TUCSIN Tsumkwe Lodge im Jahr 2014 ist dieser Wirkungsbereich auf die San Gemeinschaft im Gebiet um Tsumkwe ausgedehnt worden. TUCSIN hat als Projektträger bei der selbständigen Durchführung von Entwicklungsprojekten bereits langjährige Erfahrung.

Seit 2015 besteht die Zusammenarbeit mit UBUNTU-Namibia e. V..

Verhältnis zwischen Ubuntu e.V. und Tucsin, Bewertung bzw. Begründung der Zusammenarbeit

 

Lily Taylor, ist seit 2012 UBUNTU-Repräsentantin in Namibia. Im Winter 2012 erreichte sie ein Hilferuf von den San aus Tsumkwe. Dort war die Situation durch starke Buschbrände bei gleichzeitig extrem tiefen Temperaturen teilweise lebensbedrohend. Sie organisierte mit UBUNTU Lieferungen von Hilfsmaterialien. Das war der Beginn der UBUNTU Aktivitäten mit und für die San. Seit dieser Zeit findet die UBUNTU Jahreshauptversammlung einmal im Jahr in Tsumkwe statt.

2015 wurden anlässlich einer UBUNTU Jahreshauptversammlung Kontakte mit dem Management von TUCSIN hergestellt. TUCSIN startete bereits 2014 sein Programm zum Aufbau eines „Hospitality and Training Center mit Lodge“ als Non-Profit-Organisation in Tsumkwe. Es stellte sich schnell heraus, dass die Ziele sowohl von TUCSIN als auch von UBUNTU zur Unterstützung der San Gemeinschaft identisch sind. Das geht auch aus den Satzungen der beiden Organisationen hervor. Deshalb wurde vereinbart, enger zusammen zu arbeiten.

Der entscheidende Ansprechpartner bei den San ist Tsamkxao Oma (Chief Bobo), der ethnische Führer der San. Er ist gleichzeitig gewähltes Mitglied im NNC Board. Mit ihm und den Vertretern des NNC werden alle aktuellen Projekte besprochen, die von Ubuntu und TUCSIN organisiert werden.

Ausgangssituation und Problemdarstellung in Namibia

 

Als Namibia im März 1990 ein unabhängiger Staat wurde, kündigte die von der Freiheitsbewegung SWAPO gebildete Regierung an, vor allem die Lage der besonders benachteiligten San-Ureinwohner verbessern zu wollen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Urbevölkerung ist mit 48 Jahren rund dreizehn Jahre geringer als der Landesdurchschnitt. 77 Prozent der San sind noch immer Analphabeten. Trotz verkündeter Programme zur Förderung der Ausbildung der San, besuchen nur 21 Prozent der Ureinwohner regelmäßig Schulen. Ursprünglich sind die San ein Volk von Jägern und Sammlern. Ihr Lebensraum wurde aber immer weiter durch andere Volksgruppen, die Viehzucht betreiben, eingeschränkt, so dass ihre Lebens-grundlage mehr und mehr verloren geht. Viele San verfügen nicht über ein eigenes Einkommen und sind auf Unterstützung angewiesen. Die kleine Streusiedlung Tsumkwe, ca. 500 Einwohner, ist ihre „Hauptstadt“ in Namibia. Sie liegt am Rande der Kalahari und ist Distriktzentrum des einstigen "Buschmannlandes". Tsumkwe ist Teil der Otjozondjupa Region, einem wüstenhaften Gebiet zwischen Khaudum (Kaudom) Park und Omaheke ca. 250 km östlich von Grootfontein. Hier leben die San, volkstümlich als 'Bushmen' oder "Buschmänner" bezeichnet. Sie sind die älteste Bevölkerungsgruppe in Namibia und leben seit vermutlich 20.000 Jahren im südlichen Afrika.

 

Arbeitsmarkt und Einkommen in der Region

 

Auf der offiziellen Internetseite des Verwaltungsbezirkes sind folgende Angaben zu finden (08.03.2018, http://www.otjozondjuparc.gov.na/de/tsumkwe-constituency):

Die Beschäftigungsquote in Tsumkwe liegt bei 31,7%, d. h. 68,3 % der Bevölkerung sind arbeitslos. Die Menschen leben zu rund 30 % von der Tierhaltung. Mehr als 70% der Einwohner bewirtschaften Kulturpflanzen. Die Pflanzenproduktion wird jedoch auf einem sehr geringen qualitativen Level durchgeführt. Aus diesem Grund unterstützt die Regierung 80% der Einwohner von Tsumkwe mit dem San-Feeding-Programm. Es gibt 3 Naturschutzgebiete. Diese beziehen ihr Einkommen aus der Trophäenjagd, der Ernte von Teufelskrallen, Tourismusaktivitäten und dem Verkauf von Kunsthandwerk, das von Mitgliedern der Gemeinden produziert wird.

 

Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle für den Lebensunterhalt der Menschen im Verwaltungsbezirk. Touristen besuchen das Gebiet allerdings nur auf der Durchfahrt von und nach Botswana und dem Khaudom Park in Kavango East. Es gibt 2 Living Museum der San, allerdings relativ weit von Tsumkwe entfernt. Es gibt sehr wenige Übernachtungsmöglichkeiten in der Region, einer der wichtigsten ist die TUCSIN Tsumkwe Lodge. Die Marketingmaßnahmen zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades werden auf der Internetseite der Verwaltung selbst als sehr entwicklungsfähig beschrieben. Das Schulsystem wird ebenfalls als sehr entwicklungsfähig bezeichnet. Als Hauptmängel werden angesprochen fehlende Hostels für die Kinder und zu wenige oder nur gering qualifizierte Lehrer. Die San von Nyae Nyae können nur schätzungsweise 40% ihrer Bedürfnisse aus der traditionellen Jagd und dem Sammeln von Beeren und Wurzeln decken, und dieser Prozentsatz wird voraussichtlich sinken. Diese Angaben stammen vom ethnischen Führer der San, Chief Bobo aus dem Jahre 2015 und decken sich zumindest tendenziell mit den offiziellen Angaben. Es gibt kaum bezahlte Arbeitsplätze. Es gibt keine Arbeitslosenunterstützung durch den Staat. Lediglich Rentner erhalten eine geringe Grundsicherung vom Staat. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit und Sinnfälligkeit, auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung unternehmerischer Aktivitäten hinzuwirken.

 

Die Nyae Nyae Conservancy NNC als Organ der San für die Nutzungsrechte für Land und Natur

 

Das Land ist “communal”, es ist Regierungsland. Die Landnutzungsrechte im Gebiet Nyae Nyae wurden aber durch die Republik Namibia (Government in the Republic of Namibia GRN) den Ju/’hoansi San garantiert. Um hierfür die Entscheidungsgewalt demokratisch an die San weiter zu geben, wurde die Organisation Nyae Nyae Conservancy (NNC) gegründet. Die Aufgaben dieser Organisation beinhalten auch das gesamte Management der natürlichen Ressourcen auf einer gemeinschaftlichen Basis. Namibia hat hierfür auch die rechtlichen Grundlagen geschaffen. In diesem Kabinettsbeschluss werden die folgenden Ziele genannt. Die Conservancy umfasst ein Gebiet von ca. 9000 Quadratkilometer. Tsumkwe als Stadt (ca. 30 Quadratkilometer) ist nicht Bestandteil der Conservancy.

 

Die operationelle Arbeitsweise der NNC (Nyae Nyae Conservancy) wird in einer von der Namibischen Regierung bestätigten Satzung geregelt.  Eine Zusammenfassung der Satzung, soweit sie für das Verständnis der NNC-Arbeitsweise erforderlich ist, erfolgt nachfolgend:

  • Das Hauptziel der NNC (Abschnitt 4 der Satzung) besteht darin, den Mitgliedern Nutzen aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Natur und Wildtieren zu ermöglichen. Mitglieder in der NCC (Abschnitt 11 der Satzung) sind alle Frauen und Männer, die älter als 18 Jahre sind, auf dem Gebiet der Conservancy leben oder hier geboren sind.
  • Oberstes Gremium ist die Jahreshauptversammlung (RADA) zur Festlegung der Strategie, des NNC Budgets, des Jahresarbeitsplanes sowie für die Bestätigung von Programmen. Teilnehmer der RADA-Sitzung sind 2 gewählte Vertreter aus jedem Dorf, das NNC Board und das NNC Managementkomitee. Aus den Dörfern soll mindestens eine weibliche Vertreterin gewählt werden.
  • Das Management der NNC erfolgt durch ein auf der RADA für 2 Jahre gewähltes NNC Board.
  • Das NNC Board wählt ein NNC Management Komitee und einen NNC Manager (Schatzmeister) für die Verwaltung, das finanzielle Controlling und die Berichterstattung.
  • Das NNC Board ist zuständig für die Umsetzung des Arbeitsplanes, für Projekte und Verträge.
  • Finanzangelegenheiten, Verträge (Abschnitt 10 der Satzung)
  • NNC Einkommen wird auf einem NNC Konto eingezahlt, das vom NNC Management-Komitee beaufsichtigt wird. Hiervon werden alle Zahlungen vorgenommen. Es erfolgt eine jährliche Finanz-Prüfung und Berichterstattung an das NNC Board.
  • Alle Verträge, Schecks und andere Dokumente, die im Namen der Conservancy zu unterzeichnen sind, werden von zwei NNC Mitgliedern unterzeichnet, von denen eine Mitglied des Boards, des Management Komitees oder des NNC Verwaltungspersonals sein muss.
  • Rechte der Mitglieder (Abschnitt 12 der Satzung)
  • Sie haben das Recht alle Informationen einzusehen und können gewählt werden.
  • Sie können unter Beachtung der Jagdregeln auf dem Gebiet der Conservancy jagen. Andererseits haben sie die Verpflichtung, für die Einhaltung der Naturschutzregeln zu wirken.
  • Sie können Leistungen entsprechend dem NNC Verteilungsplan erhalten.
  • Verteilung des Einkommens des NNC und der Leistungen (Abschnitt 15 Satzung)
  • Das Einkommen wird für die administrativen Kosten verwendet (RADA-Beschluss).
  • Das sonstige Einkommen wird gleich verteilt unter den Mitgliedern - mit Ausnahmen:
    • Bohrlöcher und Bauten – Nutznießer ist in der Regel das jeweilige Dorf
    • Einkommen, das in den Dörfern erzielt wird, verbleibt dort (z. B. von den Campsites)
    • Einkommen aus dem Verkauf von Schmuckgegenständen verbleiben bei dem Hersteller.
    • Wenn mehrere Parteien an einem Einkommen beteiligt sind (z. B. mehrere Dörfer) so wird eine Verteilungs-Vereinbarung getroffen.

 

Folgerungen für das beantragte Projekt

 

Der Finanzfluss für alle geplanten Aktivitäten wird damit durch diese NNC-Regelungen bestimmt.

  • Partner für alle vertraglichen Regelungen ist das NNC Board. Die Projektthemen wurden mit dem NNC Board abgestimmt, ein Mitglied des NNC Boards war auch Teilnehmer des Auswahl-Workshops.  Auf dem RADA Meeting wird über das Projekt berichtet werden.
  • Die NNC Satzung bestimmt die Zusammenarbeit zwischen TUCSIN Tsumkwe Lodge und den Dörfern. Für die touristischen Aktivitäten werden gesonderte schriftliche Vereinbarungen erstellt.
  • Das Projekt wird sich auf Grund der logistischen Überlegungen auf die ca. 4 Dörfer in der näheren Umgebung von Tsumkwe (Umkreis von 40 km) beziehen.
  • Entscheidungen für die Auswahl von Personen für Schulungen und Aufgaben innerhalb der geplanten Projekte fallen in den Gemeinschaften der Dörfer. Für diese Entscheidungen finden Dorfversammlungen unter Vorsitz des Dorfvorstehers (bzw. des Dorfältesten) statt.
  • Projektbezogene Investitionen und Einnahmen, z. B. die sanitären Anlagen und die geplanten Bauten oder die Einnahmen aus den Campsites, kommen der Gemeinschaft in einzelnen Dörfern zu Gute und verbleiben auch nach dem Projekt in deren Eigentum. Entscheidungsgremium ist wieder die Dorfversammlungen unter Vorsitz des Dorfvorstehers, der auch die Einnahmen verwaltet. Instandhaltung und Betrieb werden durch die Dorfgemeinschaft geregelt.
  • Werden Honorare oder Einkommen für die Tätigkeit einzelner Personen (Führer, Trainer, Guide, Servicekraft) vereinbart, so erfolgt das in Abstimmung mit den dörflichen Gemeinschaften und dem NNC-Board. Die Honorare kommen den einzelnen Personen zugute.

Vorbereitung des Projektes

 

Während der letzten UBUNTU Jahreshauptversammlung im Januar 2018 haben UBUNTU Mitarbeiter, der  TUCSIN Projektmanager in Tsumkwe, Mr. Bruce Parcher, gemeinsam mit einem Vertreter des NNC einen Workshop mit dem Ziel durchgeführt, einen ersten Projektantrag beim BMZ vorzubereiten. UBUNTU erstellt den Antrag als privater Träger, TUCSIN ist die Namibische gemeinnützige Organisation, die das Projekt durchführt.

Es wurden 4 Projektvorschläge diskutiert, die für den NNC nahezu gleich große Wichtigkeit haben. Ausgewählt wurde das Thema

  • „Entwicklung des Tourismus zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen für die San“.

Hauptargumente waren neben dem finanziellen und dem Zeitrahmen, das Schaffen von Arbeitsplätzen.

Die Ausgangssituation im Tourismus ist hauptsächlich durch die derzeitigen Aktivitäten der Lodge und durch eine unorganisierte Produktion von San-Schmuck geprägt. Außer den 3 bis 4 (ca. 10 bis 20 Touristen pro Monat) angebotenen, eher traditionell ausgerichteten Touren der Lodge, gibt es keine Angebote in der Region. Es existieren in zwei Dörfern Community Campsites, die allerdings nur schlecht ausgestattet sind und selbst namibischen Standards nicht entsprechen. In den letzten drei Jahren besuchten jährlich etwa 200 bis 450 Touristen die Campsites in den Dörfern. Das sind Schätzungen, detaillierte Aufzeichnungen sind nicht verfügbar. Es gibt keine Marketingmaßnahmen, die diese Touren oder die Campsites bekannt machen. Zusammenfassend wurden folgende Schwerpunkte für das BMZ-Förderprojekt gesetzt:

  • „Upgrading“ und nachhaltige Entwicklung der beiden vohandenen Community Campsites,
  • Entwicklung und Organisation von neuartigen, kreativen touristischen Events bei und mit den San (Treehous und Sundowner-Bar, Bush-Walk and San Cooking School, the Star Sky Guide Tour; nähere Erläuterungen siehe unten)
  • Marketingmaßnahmen zur Erhöhung der Touristenbesuche

 „Upgrading“ der beiden Community Campsites

  • Die zwei Community Campsites sollen nachhaltig ausgebaut und attraktiver gestaltet werden. Sie haben noch keine sanitären Einrichtungen und keine weitere Infrastruktur.  Ausstattung, Hygiene und Service müssen verbessert werden.
  • Ziel ist es, weitere Besucher für die Region zu werben und Ihnen einen guten Service und ein einmaliges Naturerlebnis zu bieten.
    • Geplant sind umweltfreundliche "Öko-Toiletten" (ohne Wasser) aus Namibischer Produktion und Niedrigwasserduschen. Eine andere Wasserversorgung könnte sehr teuer sein. Das Wasser müsste per Dieselpumpe aus dem Bohrloch des Dorfes gepumpt werden und die Sozialeinrichtungen müssten „elefantensicher“ erstellt werden. Geplant ist deshalb ein rollender Tank, der für die Gäste gefüllt und leicht zum Campingplatz transportiert werden kann. Wasser wird nur zum Campsite gebracht, wenn Gäste angemeldet sind. Die Gäste nutzen dies zum Duschen, Abwaschen, Trinken usw.
    • Die Duschen werden mit einem Eimer-Flaschenzug-System ausgestattet und alle sind so gestaltet, dass sie ein offenes, natürliches Gefühl vermitteln und Privatsphäre in einer sauberen und hygienischen, umweltfreundlichen Weise bieten.
    • Waschtischkonstruktion mit Waschbecken 
    • Grillplatz
    • Planung und Organisation der Reinigungs- und Serviceprozesse inkl. entsprechender Trainings.

Neue touristische Events

 

  • Treehouse und Sundownerbar

Bau eines Baumhauses und Einrichtung einer Sundowner-Bar für 8-10 Personen. Hierzu wird ein attraktiver Ort ausgesucht, um mit Besuchergruppen den Sonnenuntergang im Namibischen Busch zu beobachten. Hierbei sollten vor allem auch Informationen über die Geschichte der San, ihre Lebensweise und über die Tier- und Pflanzenwelt der Umgebung vermittelt werden.

 

  • The Star Sky Guide Tour

Eine Abendtour in den nahegelegenen Busch zur Beobachtung des Sternenhimmels und die Interpretation der Sterne/Sternbilder durch einen/zwei San-Guides, die über die Mythen der San in Verbindung mit den Sternen ihr kulturelles Wissen vermitteln – das Ganze in Verbindung mit Story-Telling, Imbiss und Getränken.

  • Beschaffung von 3 Tablet-PC’s mit Star Tracker-Software, um die Sternenkonstellation auch durch die Teilnehmer selbst am Himmel verfolgen zu können, 
  • Beschaffung von 3 Laser Star Pointern für die Guides.

 

  • Bushwalk and San Cooking School

Eine Nachmittagstour mit den San in den Busch zum Sammeln der Zutaten für ein typisches Abendessen der San und anschließendem gemeinsamem Zubereiten des Abendessens (traditionell und alternativ touristisch). Gemeinsames Essen mit den San.

 

  • Fährtenlesen, Storytelling, Bogenschießen - Ein Nachmittag mit „Elder Teachern“  der Cultural Class

Inhalte sind Fährten lesen, Bogenschießen, Feuermachen, Arbeit an Kunstgegenständen, Storytelling u. a.

 

Schulungen/Trainings

 

Zur Durchführung der neuen touristischen Aktivitäten ist es erforderlich, eine genügende Anzahl beteiligter Personen der San-Community als Guides und Betreuungskräfte für die geplanten Aktivitäten auszubilden und zu trainieren. Für die Abläufe in den einzelnen touristischen Events werden zunächst Workshops für die Gestaltung der Events mit den erfahrenen San (Projektleitung, Elder Trainer, Dorfvertreter) durchgeführt. Hier werden die Szenarien zusammengestellt. Danach werden die beteiligten Guides/Betreuungskräfte geschult. Es ist vorgesehen, ca. 30 Teilnehmer aus Tsumkwe und den Dörfern der San in diese Trainings einzubeziehen. Die Schulungen unterteilen sich wie folgt:

  • Allgemeine Themen, an denen alle Personen teilnehmen. Hierzu gehören
    • Verbesserung/Grundlagen von Englisch zur Kommunikation mit Touristen,
    • Grundlagen im Umgang mit Touristen (hospitality training),
    • Vertiefung der Themen aus dem Culture Class Project zur Präsentation für Touristen,
  • Vertiefung der Themen der verschiedenen geplanten Aktivitäten, an denen jeweils die Personen teilnehmen (in Gruppen zu 6-8 Personen), die als Guide und Betreuungskräfte für die verschiedenen  Aktivitäten vorgesehen sind. Nach Teilnahme an den „Allgemeinen Themen“ erfolgt eine Aufteilung der Teilnehmer in 4-5 Gruppen für die Einzelthemen:
    • Für die Treehouse Tour: Herausarbeiten der Geschichte der San, ihrer Lebensweise, der Tier- und Pflanzenwelt ihrer Umgebung und wenn  möglich, Erstellen von Stichworten für einen Flyer für die Touristen zu den gegebenen Informationen.
    • Für die Star Sky Tour: Herausarbeiten der Geschichte zum Verständnis der Mythen der San zum Himmel und den Sternbildern, Bedienung der Tablet-PC’s mit Star Tracker Software, Verwendung des Laser Star Pointers, und wenn  möglich, Erstellen von Stichworten für einen Flyer für die Touristen zu den gegebenen Informationen, Skizzen der erklärten Sternbilder.
    • Für die Bushwalk and San Cooking School Tour: Herausarbeiten der essbaren Pflanzen und Beeren und evtl. ihrer medizinischen Wirkung, Zubereitung des Essens und wenn möglich, Erstellen von Stichworten für einen Flyer für die Touristen zu den gegebenen Informationen mit Skizzen zu den erklärten Pflanzen.
    • Für die Fährtenlesen, Feuermachen, Storytelling, Bogenschießen Tour: Weitere Vertiefung der Themen der Culture Class, Erarbeiten des Programms und wenn möglich, Erstellen von Stichworten für einen Flyer für die Touristen zu den gegebenen Informationen zum Lesen von Fährten, Bogenschießen und erzählten Geschichten.

Marketingmaßnahmen

 

Um die Touren interessant zu machen und anzubieten, müssen intensivere Marketingaktivitäten entwickelt werden. Hierzu gehören

  • Erstellung von Flyern/Postern für die 2 Campsites und die touristischen Veranstaltungen. Diese Unterlagen werden an geeigneten, von Touristen frequentierten Orten verteilt.
  • Informationsveranstaltungen für lokale (namibische) Reiseveranstalter.
  • Internetwerbung und online-Buchung über die TUCSIN Website.
  • Für die touristischen Veranstaltungen werden Handouts erarbeitet. Solche Handouts sind prinzipiell Alleinstellungsmerkmale, da sie nur sehr selten üblich sind.

Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 66.666,67 €

Der Zuschuss des BMZ beträgt 50.000,00 €.

25% der Gesamtkosten müssen jeweils vom deutschen Träger aus eigenen Spendenmitteln beigetragen werden.

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